Wir sind überzeugt davon, dass eine gute Kommunikation zwischen Tierarzt und Hufschmied und ein gleicher Wissensstand über diese tückische Erkrankung entscheidend für den Erfolg der huforthopädischen Behandlung ist.
Wir glauben, dass auch der Hufschmied durch aktuelles Wissen über Ursachen und frühe Symptome bei betroffenen Pferden und Ponies entscheidend zur Früherkennung und Prävention der Erkrankung beitragen kann.
Daher haben wir eine Fortbildungsveranstaltung zu dem spannenden Thema erarbeitet, die dann am 02. Oktober auf dem Gelände und in den Räumlichkeiten der Praxis stattfand.
Eine sehr rege Teilnahme zeigte, dass viele Hufschmiede, auch aus der weiteren Umgebung an dem Thema interessiert waren.
Im ersten Vortrag erläuterte Dr. Mengeler ausführlich die Ursachen und Entstehung, die Hintergründe und Therapiemöglichkeiten dieser Erkrankung. Es wurde anschaulich erklärt, dass bei den meisten Hufrehepatienten eine hormonelle Grunderkrankung (EMS & ECS) ursächlich ist und nicht allein die Aufnahme von zu viel Gras oder Fruktan die Ursache darstellt.
Anhand vieler Bildbeispiele wurden typische Symptome, die zur Früherkennnung dienen können erörtert. Dadurch kann auch der Hufschmied in Zukunft aktiv durch Aufklärung und Beratung des Besitzers zur Vermeidung dieser hochschmerzhaften und häufig fatalen Erkrankung beitragen. Denn je früher die Erkrankung bzw. Voranzeichen einer hormonellen Grunderkrankung erkannt werden, desto besser sind die Aussichten für das betroffene Tier.
Dr. Heß zeigte im zweiten Vortrag dann die Möglichkeiten und Grenzen eines Hufrehebeschlages auf:
Ausführlich wurde zunächst die Anatomie und Biomechanik im Huf erklärt. Des Weiteren wurden die Auswirkungen der Erkrankung auf die Funktionen im Huf dargestellt. Anhand vieler anschaulicher Bilder aus der Praxis und Röntgenbildern wurde die Bandbreite verschiedener Krankheitsverläufe erörtert. Fallbezogen wurden die Möglichkeiten eines modernen orthopädischen Hufrehebeschlages ausführlich aufgezeigt. Gleichzeitig wurden auch Negativbeispiele mit unsachgemäßen Hufbeschlag besprochen. Alternative beschlaglose Verfahren zur Therapie wurden ebenfalls diskutiert und die Grenzen der verschiedenen Verfahren demonstriert.
Anschließend fand in geselliger Runde bei leckerem, von Dr. Mengeler selbst gesmoktem BBQ ein reger Erfahrungsaustausch statt. Parallel demonstrierte Christophe Bélouard praktisch und live an einem Hufrehehepatienten den Beschlag mit Aluminiumeisen und Kunststoffpolstern. Dabei wurde den Hufschmieden die Möglichkeit gegeben auch selbst die verwendeten Materialien zu bearbeiten. Wir danken hierbei auch der Besitzerin und ihrem äußerst braven und geduldigen Fjordpferd für ihre Unterstützung.
Über das zahlreiche Erscheinen und das große Interesse seitens der vielen Hufschmiede haben wir uns sehr gefreut. In naher Zukunft führen wir mit interessierten Hufschmieden einen Follow-Up-Workshop in kleinen Arbeitsgruppen durch. Auch zukünftig sind weitere Fortbildungsveranstaltungen in Planung.
Sind Sie an unserem Fortbildungsangebot interessiert? Schauen Sie doch gelegentlich an dieser Stelle auf unserer Webseite vorbei.
Wir hoffen die Veranstaltung hat allen Teilnehmern gut gefallen, dem Praxisteam hat es auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet!
Die DVG-Leitlinien zur Diagnostik und Empfehlung für die Therapie der Hufrehe in der Pferdepraxis 2010 (GPM, BTK, BPT, DVG) finden Sie hier.